Shaheen Hagar

Mein persönlicher Weg: Resilienz, Heilung und werteorientierte Führung

“Soll ich mich schämen für das, was geschah? Ich wäre heut nicht, wie ich bin, wär es damals nicht gewesen, wie es war!” – Cora E.

Shaheen Hagar Wacker:

Nicht jeder erreicht beruflichen Erfolg auf einem geradlinigen Weg. Als Mensch mit vielen Begabungen habe ich unterschiedliche Branchen und Rollen erkundet – im Musik-, Medien- und IT Management, als Produktionsleitung im Theaterbetrieb, als Kunst- und Kulturschaffende, vom politischen Aktivismus zur politischen Bildungsarbeit. Genau dieser Weg führte mich dazu, letztlich meine Berufung als systemischer Coach und Beraterin zu entdecken.

Ich kenne das Gefühl, übertrieben sichtbar und gleichzeitig unsichtbar zu sein. Ich weiß, wie es ist, wenn einzigartige Perspektiven übersehen oder systemische Barrieren zum Alltag werden. In all diesen Rollen und Branchen habe ich es hautnah zu spüren bekommen, und ich habe gelernt, diese Erfahrungen in Kraft, Klarheit und Handlung zu verwandeln.

Erfahrungen in meiner eigenen Familie, in sozialen Bewegungen, in der Bildungsarbeit und im Austausch mit Künstlerinnen und Aktivistinnen weltweit haben mir gezeigt, wie tief systemische Ungleichheiten in unsere Biografien eingreifen.

Mit meiner Expertise in psychologischer Beratung, systemischem Coaching und Intersektionalität biete ich einen Ansatz, der Kopf, Herz und Haltung verbindet. Ein Coaching, das Deine Realität ernst nimmt und Dich darin unterstützt, Deinen Weg mit Klarheit und Integrität zu gehen.

Mein Ziel: Räume schaffen, in denen Klient*innen sich gesehen, reflektiert und gestärkt fühlen, um sich persönlich zu entfalten und beruflich aufzublühen.

Ich wurde 1985 geboren und wuchs als afro-deutsches Arbeiterinnen-Kind in einem kleinen Dorf in Hessen an der Eder auf. Meine Familie bestand aus meiner Mutter und meiner Großmutter – zwei weißen deutschen Frauen, die mich mit unermüdlicher Liebe erzogen.

Meine Mutter teilte mit mir ihre Leidenschaft für Musik, Kunst, Kultur und Reisen. Sie hatte nie einen Beruf erlernt, arbeitete aber seit ihren 14. Lebensjahr und zeigte mir die Vielfalt der Welt, wann immer sie frei hatte. Meine Großmutter war mein Fels in der Brandung. Sie lehrte mich, dass man sich gegen Unrecht wehren und den Mut haben muss, laut zu sein, wenn anderen Unrecht widerfährt.

Doch so sehr mich ihre Liebe stärkte – als weiße Frauen konnten sie nicht vollständig begreifen, was es bedeutet, als sogenanntes mixed-race Kind in Deutschland aufzuwachsen. Ich erlebte Isolation, rassistische Ausgrenzung und fehlende Resonanzräume. Mit sechs Jahren dachte ich das erste Mal darüber nach, mir das Leben zu nehmen. Aber stattdessen lernte ich früh, mich anzupassen und durchzubeißen.

Meine starke Anpassungs- und Kommunikationsfähigkeit sorgten dafür, dass ich mich schnell in sozialen Kontexten behaupten konnte: In Einsamkeit und Dunkelheit, wurde ich zum Bully. Ein Schatten, der sich machtlos fühlte und nicht richtig mit seinen Stärken umzugehen wusste. In Licht und Gemeinschaft wurde ich zum Leader. Drei Mal die Klasse gewechselt, fünf Mal Klassensprecherin. Die erste Ansprechperson, wenn jemand Rat oder Hilfe sucht. Die erste Person, die sich mit dem Klassenlehrer anlegt, wenn jemand unfair behandelt wird.

Ich entwickelte überlebenswichtige Strategien:

Empathie – die Fähigkeit, Menschen zu lesen und zu verstehen
Analytisches Denken – um soziale Dynamiken zu durchschauen
Authentische Beziehungsgestaltung – um Verbundenheit zu schaffen
Strategisches Handeln – um mich in komplexen Räumen zu behaupten

Was mir fehlte, war ein authentisches Selbstbewusstsein, ein Selbstbild, das nicht von den Zerrspiegel meiner Umwelt verbogen wurde. Hip Hop wurde mein Resonanzraum: The Healer. Sie gab mir Vorbilder, die aussahen wie ich – und stolz darauf waren, Schwarz zu sein. Sie lehrte mich viel über die Kultur meiner Familie väterlicherseits, zu der ich sonst keinen Zugang gehabt hätte – und inspirierte mich, Medienmanagement mit Schwerpunkt Musik zu studieren.

2006 zog ich nach Berlin. Die Stadt gab mir Raum, meine Identität zu entfalten, politische Allianzen zu bilden und meine Stimme zu finden. In fast zwei Jahrzehnten in Berlin habe ich mich künstlerisch, aktivistisch und beruflich weiterentwickelt.

Ich bin nicht mit meinem Vater aufgewachsen. Als Soldat der US-Armee wurde er kurz nach meiner Geburt in die USA versetzt, der Kontakt brach ab. Erst 2017 fanden wir uns wieder – über Facebook.

Als wir uns in Berlin trafen, begann eine Reise der Wiederannäherung, die schmerzvoll, aber wertvoll war. Ich lernte meine Halbgeschwister kennen, besuchte sie 2018 zum ersten Mal in Florida und begann, Beziehungen zu ihnen, meinen Nichten und Neffen aufzubauen. Ich erkannte: Menschen sind geprägt von ihrer Geschichte, und nicht jeder geht den selben Weg der Versöhnung.

Während ich mir eine Verbindung zu unserem Vater wünschte, hatten fast alle meine Geschwister den Kontakt zu ihm bewusst abgebrochen. Er war für sie eine Quelle von Schmerz – für mich wurde er eine Quelle der Erkenntnis.

Als ich 2024 erfuhr, dass er mit schwerer Demenz diagnostiziert worden war, besuchte ich ihn zum ersten Mal in seiner Heimatstadt Chicago. Dort entdeckte ich, dass ich nicht nur eines von fünf Geschwistern, sondern Teil einer weit verzweigten Familie mit über 25 Cousins und Cousinen bin. Diese Begegnung hat mein Leben tiefgreifend bereichert.

Eine meiner Tanten, Dr. Jeanetta Edwards, Psychotherapeutin und Social Entrepreneurin, wurde eine wichtige Mentorin für mich. Ihr Zuspruch und ihre Erfahrung stärkten meinen Schritt in die Selbstständigkeit als Coach.

2017 war ein Jahr der Umbrüche: ✨ Ich wurde Mitbegründerin von Black Lives Matter Berlin. ✨ Ich lernte meinen Vater kennen ✨  und gleichzeitig verlor ich meine Großmutter – meinen sicheren Hafen. Ich erlebte zum ersten Mal den Verlust eines Elternteils. Wohl der schmerzvollste Reminder daran, dass unsere Existenz in dieser Welt endlich ist und wir alle eine Verantwortung tragen, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Meine Familie hatte mir vorgelebt, dass man für Gerechtigkeit kämpft. Aktivismus gab mir eine Stimme. Ich erkannte: Wenn ich sage Black Lives Matter, dann muss ich auch mein eigenes Leben wertschätzen.

Ja. Aktivismus, Bildungsarbeit und meine persönliche Erfahrung im internationalen Austausch wurden zu Wegen der Selbstermächtigung. Aber ich wurde nicht geboren, um mich an den kleingeistigen Unterdrückungsmechanismen weißer Menschen abzuarbeiten.

2023 entschied ich mich bewusst, Deutschland zu verlassen. Ich zog nach Gambia, in West Afrika. Ich wollte einen Teil von mir kennenlernen, der nie frei von den Fremdzuschreibungen einer weißen Mehrheitsgesellschaft existieren konnte und der in Deutschland oft nur über das Prisma von Rassismus und Exotisierung wahrgenommen wurde.

In Gambia fand ich nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch eine neue Klarheit. Ich konnte spüren was eine wertschätzende, sozial und spirituell reichhaltige, und nährende Umwelt mit mir macht. Meine Relocation bereicherte nicht nur meine mentale, meine körperliche Gesundheit sondern auch meine Arbeit.

Ich erkannte, dass meine Arbeit darin besteht, Brücken zu bauen: zwischen Herkunft und Zukunft, zwischen innerer Heilung und äußerer Wirksamkeit, zwischen individuellem Wachstum und kollektiver Verantwortung.

Meine Klientinnen stehen an einem Wendepunkt. Sie sind oft überqualifiziert und unterfordert. Sie haben viel zu geben – aber keine Umgebung, die das aufnehmen kann. Sie haben sich zu lange in Strukturen gepresst, die nicht für sie gemacht wurden und sie nicht halten können. Oder sie tragen eine Vision in sich, die raus will.

Ich begleite Schwarze Menschen und People of Color dabei, in ihrem beruflichen und privaten Leben, bewusst die Führung zu übernehmen

✔ authentische Beziehungen aufzubauen,
✔ selbstbewusst Entscheidungen zu treffen,
✔ herausfordernde Arbeitskontexte zu navigieren,
✔ sich selbst und andere bewusst zu führen.

Mein Coaching schafft einen Raum, in dem du

✔ deine Stärken, Werte und Vision klar erkennen und benennen kannst,
✔ konkrete berufliche Optionen entwickelst, die dich stärken statt erschöpfen,
✔ deine politische und kulturelle Realität mit deiner beruflichen Identität in Einklang bringst.

Du musst Dich nicht länger kleinmachen, um irgendwo reinzupassen. Du darfst Deinen eigenen Raum gestalten – mit Klarheit, Stärke und Strategie.

“Vor der Zusammenarbeit mit Shaheen hatte ich mit der Einordnung und Abgrenzung von Fremdzuschreibungen zu kämpfen, was verstärkt zu Scham-, Schuld- und Isolationsgefühlen geführt hat. Als mehrfach marginalisierte Person fiel/fällt es mir oft schwer, meine Intuition und Perspektive als genauso wichtig und gültig einzuordnen wie die von anderen Personen.

Mit einer unfassbar geerdeten, warmen, geduldigen und aufmerksamen Art hat Shaheen mir Raum gegeben – zum Erzählen, Weinen und Fragenstellen. Im Vergleich zu Gesprächen mit anderen Berater*innen hatte ich das Gefühl, dass mir eine Person gegenübersitzt, die sich wirklich Zeit und Raum für mich nimmt. Gerade in dieser schwierigen Phase war es unfassbar empowernd für mich, zu spüren, dass das, was mich umtreibt, verdient hat, ausgesprochen, gehört und besprochen zu werden. Nach jedem Gespräch habe ich mich vor allem erleichtert gefühlt. Und seither fühle ich mich mutiger, wenn es darum geht, meiner eigenen Intuition zu vertrauen. Ich bin unglaublich dankbar für Shaheens Beratung und kann die Zusammenarbeit von ganzem Herzen weiterempfehlen!"

Jamila

Résumé

Zertifizierte:r Management Trainer:in & Business Coach

Individualpsychologische Grundausbildung
Systemisches Coaching
750 Unterrichtseinheiten (inkl. 187 Unterrichtseinheiten Coaching Praxis)

VfTC – Verbund freier Trainer und Coaches
Institut für Individualpsychologie
(2024)

Zertifizierte:r Antidiskriminierungsberater:in

Grundausbildung Antidiskriminierungsberatung
152 Zeitstunden, berufsbegleitend

Antidiskriminierungsverband Deutschland in Kooperation mit Each One Teach One e.V.
(2022)

Empowerment Trainer:in

Berufsbegleitende Weiterbildung  
122 Seminarstunden bzw. 175 Zeitstunden

ManuEla Ritz — Teamerin gegen Diskriminierung, für Empowerment und critical Diver­sity
(2022)

Organisationsentwickler:in

In-house Weiterbildung Grundlagen für beratende Arbeit
nach dem Ansatz der “Diversitätsorientierten Organisationsentwicklung” 

Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) e.V.
(2021)